Vom gelebten Wandel zur alchemistischen Form
Meine künstlerische Arbeit bewegt sich in Zwischenräumen – in Übergangszonen,
in denen sich Gedanken verschieben, Wahrnehmungen auflösen und neue Ordnungen entstehen.
Mich interessieren Prozesse des Wandels: das Nicht-Feste, das Vorübergehende. Ich erforsche, wie sich Bilder und Erinnerungen überlagern, wie Zeit, Raum und Vergangenheit sich geistig neu ausrichten.
Geboren auf Long Island/ New York, aufgewachsen zwischen Küsten, Alpen und Sprachen, habe ich früh erfahren,
dass Identität kein fester Ort ist, sondern ein beweglicher Raum ~ ein Transit.
Die Schiffsüberquerung des Atlantiks als Kind war ein prägender Moment: ein biografischer Zeitsprung, in dem sich Ausdruck, Luft, Perspektive und Emotionen verschoben. Seitdem verstehe ich das Leben als eine zyklische Abfolge von Übergängen: Momente des Ankommens ~ Durchgehens ~ Weiterziehens.
Diese Dynamik hat sich tief in mein Inneres eingeschrieben. Ich denke in Bildern – nicht linear, sondern überlagert, fragmentarisch. Wie in Träumen: Szenen fließen ineinander, verschieben sich, senden Impulse –
am Tag, in der Nacht, oder auch in kontemplativen Momenten.
Der Traum ist für mich ein zentraler Erkenntnisraum, der sich in meiner Malerei spiegelt.
ein innerer Transitraum - weit weg von Logik und Zeit, immer offen für Widersprüchliches und Grenzenloses.
Da Meine mediale Herkunft im Film + Fernsehen liegt, habe ich in den Schnittstudios gelernt, wie sich Wahrnehmung durch Kontraste formt: von Zoom zu Weite, von Gegenschnitt zu Stillstand, von Überblendung zu neuer Wirklichkeit.
Diese filmische Struktur der dynamischen Montage habe ich auf meine Malprozesse übertragen.
Meine Bilder sind bewegliche Erzählungen, visuelle Mixturen und Kompositionen –
gleich einem inneren Projektor, der Erinnerung, Wahrnehmung und Imagination zu neuen Bildräumen verschaltet.
Eine prägende Kraft war mein Mentor, der Regisseur und Bildhauer Wolf Müller-Scherak.
Sein Verständnis von künstlerischem Ausdruck – nicht als zielgerichtet oder fokussiert, sondern als kreisende Annäherung an ein Thema – beschreibt
meine Arbeit bis heute. Ich entwickle meine Motive nicht konzeptionell, sondern durch ein Wechselspiel aus Annäherung und Abstand – wie ein Planet, der
seine Bahn um die Sonne zieht.
Der Transit in meiner Malerei zeigt sich dort wo Farben in Zustände fliessen:
~ vor der Form ~ in die Form ~ nach der Form ~
In diesem Fluss beginnen Ahnungen - zeigen sich Träume und Erkenntnisse.
Um sich zu neuen Visionen umzuformen. Dies ist mein Verständnis von
Kunst.