Rad der Übergänge "Transitions" 80 x 80 cm, Schichtungen auf Leinwand / 2018
Rad der Übergänge "Transitions" 80 x 80 cm, Schichtungen auf Leinwand / 2018

T R A N S I T R Ä U M E

/ D A Z W I S C H E N /

 

 

Geboren auf Long Island, New York und aufgewachsen zwischen Küsten, Alpen und Mentalitäten, habe ich früh erfahren, dass Identität ein beweglicher Schwellenraum ist. Die atlantische Überfahrt mit sieben Überseekoffern in sieben Tagen war ein prägender Kindheitsmoment - ein biografischer Zeitsprung, in dem sich die gesamte äußere Atmosphäre veränderte und sich mit ihr auch Emotionen und Gedanken verschoben.

 

Bis heute halte ich diametrale Zustände bildhaft fest. Sie zeigen Übergangsmomente des Ankommens → Durchgehens → Weiterziehens. Die Malerei ist mit mir autobiografischen bis autofiktiv verwoben.

 

Mein medialer Ursprung liegt im Film und Fernsehen. In Münchner Schnittstudios habe ich gelernt, wie Bildsprachen aus fragmentierten Gegensätzen zeitversetzt gedreht und linear montiert - zu einem Ganzen werden: 

Zoom in → Totale → Schwenk → Gegenschnitt → Freeze Frame → Jump Cut → Überblendung → Zeitlupe →  Licht und Dunkelheit.

 

 Diese Filmlogik habe ich auf meinen Atelierablauf übertragen. Ich projiziere Zeitschnipsel wie durch einen inneren Projektor auf die weiße Leinwand, als ineinander verschaltete Erinnerungen, visuell zu neuen Gedankenformen montiert.

 

Zentralen Einfluss hatte mein Mentor, der Regisseur und Bildhauer Wolf Müller-Scherak. Er beschrieb meinen künstlerischen Ausdruck als eine instinktive und kreisende Annäherung an ein Thema, zwischen Mikro- und Makroansicht. Wie ein Planet, der seine Bahnen um die Sonne zieht. Das Hin und Her in der Bewegung von Nähe und Distanz vollzieht sich oft über lange Zeiträume und an vielen Bildern gleichzeitig.

 

Irrationale Abläufe sind mein Beruf. Ich suche visionäre Überraschungen. Das plötzliche Auftauchen neuer Zustände, die aus dem Chaos aufblitzen, sind meine Triebfeder. Meine Bilder entstehen durch das Spannungsfeld von Chaos und Ordnung. Erst in der Endphase übernimmt meine kompositorische Seite die Führung. 

 

Auch experimentiere ich in kunstaffinen Gruppen mit visuellen Kommunikationsformen in offenen Bildprozessen, Durch Gestik und Bewegung entstehen beeindruckende Kollektivwerke zwischen Zeichen, Geschichten und Visionen. Der Prozesse durchläuft spannende Umbrüche. Diese Aktionen erweitern mein Sehen und Denken auf vielen Ebenen.

 

>>> Und so dreht sich >>> mein Transitrad >>> immer weiter >>>